villamagnoliastory - Ideen

Wie hast du die Villa Magnolia gefunden? War es Liebe auf den ersten Blick? 

Ohja, und wie es Liebe auf den ersten Blick war. Ich werde niemals vergessen, wie mein Mann und ich das aller erste Mal mit dem Gefühl, dass DIES vielleicht UNSER zu Hause werden könnte, das Grundstück entlang fuhren und dann zwischen dem zugewucherten Grün und all' dem Schilf der Gräben auf die Villa Magnolia schauten. Für mich war es das erste Mal, für meinen Mann das erste Mal nach vielen Jahren. Das Haus war bereits vor unserer Übernahme im Familienbesitz, wurde aber zuvor nicht von Familie bewohnt. Im Vorgarten blühte an dem Tag der schätzungsweise 150 Jahre alte Magnolienbaum – Die Pflanze, die schon seit kindheitstagen eine große Bedeutung für mich hat. In diesem Moment wusste ich um die große Rolle, die die Villa Magnolia in unserer Zukunft spielen würde. Seither platze ich vor Freude und Dankbarkeit. 

Wo würdest du den Fortschritt eures Umbaus auf einer Skala von 0-100% einordnen? An welchem Projekt seid ihr gerade dran und was plant ihr für 2021? 

Großzügig aufgerundet sind wir vielleicht bei 10%, wenn wir über das gesamte Projekt inklusive Gartengestaltung sprechen – Vielleicht noch weniger. Die gut bedachte Planung ist in unserem Falle der größte Zeitfresser, denn wir möchten das Haus ehren, ihm alles zurückgeben, was seit 1880 verloren gegangen ist und hier trotzdem 'unseren' Ort schaffen. Das alles muss bedacht passieren. Akut sind wir mit der Sanierung von Arbeits-, Schlaf- und Badezimmer beschäftigt. Nach Wiederherstellung des ursprünglichen Grundrisses und Einreißen der alten Türöffnungen, sind diese drei Zimmer wieder der Reihe nach über 18m ablaufbar. Die andere Seite der Magnolia (Küche, Esszimmer, Wohnzimmer, großer Saal) war ursprünglich sogar komplett an der Außenwand entlang miteinander verbunden. Unser Wunsch wäre es 2021 auch mit der Grundriss-Wiederherstellung dieser Seite zu beginnen. Ob das realistisch ist, weiß ich noch nicht, da wir zurzeit auch parallel den Keller sanieren und hier schöne + praktische Aktiv- und Kreativräume entstehen lassen. 

Wovon lasst ihr euch bei der Gestaltung eures Zuhauses inspirieren? 

Die Villa Magnolia birgt bereits in sich sehr viel Inspiration: Was ist die Geschichte des Hauses, wo steht es, wer hat hier damals gelebt und wie wurde hier gelebt, wofür wurden die Zimmer genutzt und wie waren diese wohl um 1880 eingerichtet? Mir war es unheimlich wichtig, das Haus und das Leben in ihm kennenzulernen, bevor ich große Gestaltungsentscheidungen treffe – Die Frage wie sich das Licht hier zu verschiedenen Uhr- und Jahreszeiten verhält, wie das Haus von Frühling bis Winter sein Gesicht verändert und auch welche Rolle die Natur rundherum in diesem Kontext spielt. Darüber hinaus ist natürlich auch meine große Passion für Interior Design und mein individueller Stil eine absolut wichtiger Faktor: Eine Mischung aus zeitlos, vintage und unkonventionell – Fast schon ein wenig eklektisch. Inspiration ist für mich endlos. 

Ihr habt in eurer Gründerzeitvilla so viele Altbau-Schätze, wie die tolle Decke oder die Fliesen zum Vorschein gebracht. Auf welchen der „Funde“ und seine Aufbereitung bist du besonders stolz?

Besonders viele Emotionen löst bei mir jeden Tag aus Neue der Flur aus. Er ist unwahrscheinlich eindrucksvoll durch sein Reichtum an Formen, Farben und Motiven auf allen Höhen und Breiten. Er ist Verbindungsstück aller Zimmer und der erste Raum, den man durch die alte Flügeltür mit Rundbogen-Oberlicht betritt. Außerdem begann hier unser großes Abenteuer, denn im Flur stießen wir das erste Mal auf einen Schatz. Eigentlich wollten wir nur einen Durchgang in der 18m langen eingezogenen Mittelwand des Flures schaffen. Das war der Moment, als wir auf die alten Fliesen stießen und uns unter der eingezogenen Decke das Gesicht einer Königin im Korsett entgegenblickte. Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich an diesen Moment denke. Und das Schönste ist ja, es gibt noch einige andere Räume, die darauf warten, endlich 'ausgepackt' zu werden! 

Hast du jetzt schon einen Lieblingsraum im Haus? 

Momentan ist es sicherlich das Wohnzimmer. Sich hier am Abend im Pyjama gemütlich aufs Sofa zu legen und auf 140 Jahre Geschichte in Form von traumhafter Deckenmalerei zu schauen, fühlt sich absolut surreal an. Oder unter dieser Deckenmalerei aufzuwachen! Das ist alles so verrückt, denn gefühlt bin ich vorgestern noch in meiner Studendenwohnung aufgewacht. Außerdem ist das Wohnzimmer während der schmutzigen Umbauarbeiten das einzig wirklich bewohnbare Zimmer, das sich nicht nach Transit anfühlt. Ich habe allerdings das Gefühl, dass auch die zukünftige Küche das große Potential zum „Lieblingszimmer“ hat: Der Raum bekommt durch drei große Flügelfenster unwahrscheinlich viel Licht. Auch die Chancen hier unter der eingezogenen Decke auf Malereien und Stuck zu stoßen sind nicht gering. In Worten kann ich nicht ausdrücken, wie ich mich auf die Sanierung dieses Zimmers freue! 

Was würdest du allen raten, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, ein Haus zu renovieren? 

Die Fragen „Was möchte ich?“ und „Was bin ich bereit dafür zu geben?“ spielen eine ganz große Rolle. Möchte man nur das glänzende Endergebnis eines wunderschönen Altbauschatzes, ist aber nicht bereit dafür Kompromisse, schlaflose Nächste, Unkosten und unzählbare Stunden Arbeit in Kauf zu nehmen, sollte man sich unbedingt gegen so ein Projekt oder für ein kleineres entscheiden. Basierend auf meinen Erfahrungen, sind Kompromiss- und Verantwortungsbereitschaft, Finanzplanung, der Wille selbst anzupacken, Zeit, Kraft, Mut, eine fundierte Planung und Fachexpertise entscheidende Aspekte, die gegeben sein müssen! UND mein aller wichtigster Tipp: Niemals mit dem Träumen aufhören! Aus den buntesten Visionen entstehen mit der gewissen Portion Fleiß schließlich die schönsten Ergebnisse!

Mehr über Villa Magnolia erfahrt ihr natürlich auch in ihrem COUCH Profil, und auf ihrem Instagram Account.