Tipps für die Food-Fotografie von Janine Hegendorf - Ideen
Wie ist deine Leidenschaft für Food & Fotografie entstanden?
Seit 2009 ernähre ich mich vegetarisch. Die Ernährungsumstellung hat bewirkt, dass ich weniger anfällig für Krankheiten geworden bin und mich im Allgemeinen fitter und ausgeglichener fühle. Diese Möglichkeit durch Ernährung seine Gesundheit zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern, inspirierte mich dazu, einen Food Blog zu starten. So ist der Blog und Instagram Kanal nutsandblueberries entstanden.
Im Zuge des Blogs hatte ich den Anspruch für meine Leser hochwertige Food Fotografien anzufertigen. Denn man sollte ja schließlich Lust bekommen, die Gerichte nachzukochen. Mit meiner ersten NIKON Kamera habe ich gemerkt, wie schön es ist, sich kreativ zu beschäftigen. So entwickelte sich die Food Fotografie zu einem wichtigen Lebensbestandteil, mit dem ich heute mein Geld verdiene.
Woher nimmst du die Inspiration für deine Food-Kreationen/Rezepte?
Im Zuge der Digitalisierung gibt es natürlich online eine Flut an Inspirationen zu Rezepten. Sei es in den sozialen Medien, wie Instagram, in Suchmaschinen, wie Pinterest oder auf anderen Blogs. Zudem lese ich Kochbücher wie andere Romane und liebe vegetarische Kochzeitschriften.
Hast du ein Lieblingsgericht, wenn ja, welches?
Für die herzhafte Küche schlägt mein Herz! Was andere unter klassischem Fast Food verstehen, ist für mich qualitatives Slow Food geworden. Denn Burger, Pizza, Pommes und co. werden bei uns Zuhause aus gesunden und hochwertigen Zutaten zubereitet. Es ist unmöglich, sich auf EIN Lieblingsgericht festzulegen, wenn es doch so unglaublich viele kulinarische Highlights gibt! Ich denke da an Veggie-Burger aus Hülsenfrüchten, mediterrane Pizza mit frischem Oregano aus dem Garten oder Falafel mit einem Wildkräutersalat.
Die Kräuter und den Wildkräutersalat baue ich neben anderem Obst und Gemüse in meinem eigenen Garten an. Denn frisch gepflückt schmeckt einfach alles am besten und tut dem Körper doppelt gut!
Welche Tipps hast du für alle, die gerne mit Food-Fotografie starten wollen? Welches Equipment brauche ich?
Als Nikon Family Mitglied schreibe ich seit über zwei Jahren Magazinbeiträge über Food Fotografie. In dieser Zeit habe ich vor allem gelernt, dass man mit gutem Equipment zwar bessere Ergebnisse erzielen kann, es jedoch im Wesentlichen darauf ankommt, einen Blick für das Schöne zu haben. Geduld und die Freude am Fotografieren sind mindestens genauso wichtig – wenn nicht sogar wichtiger – als gutes und teures Equipment!
Mittlerweile sind die meistens Mobiltelefone mit grandiosen Kameras ausgestattet, so dass eine Kamera am Anfang überhaupt nicht notwendig ist. Wer dem Ganzen jedoch noch ein Highlight setzen will und mit dem Hobby ernst machen möchte, dem empfehle ich eine Spiegelreflexkamera und das Adobe Bildbearbeitungsprogramm Lightroom. Zusätzliches Equipment, wie ein Fernauslöser, Diffuser und verschiedene Objektive (Festbrennweiten) unterstützen außerdem dabei, beim Fotoshooting noch mehr Spaß zu haben!
Welche Requisiten brauche ich und wo kaufst du deine?
Requisiten für das Food Styling und das Set hat sicher bereits jeder zu Hause. Grade in der Food Fotografie ist es besonders schön mit Utensilien aus dem eigenen Heim zu arbeiten, um dem Bild eine ganz persönliche Note zu verleihen. Teller, Besteck, Servietten, die man zu Hause hat, können eingesetzt werden.
Wer mehr Abwechslung haben möchte und sich vereinzelnde Requisiten anschaffen möchte, dem empfehle ich vor allem Trödelmärkte! Denn hier bekommt man viel und besondere Stücke für wenig Geld. Außerdem kann man fantastisch bei der Oma stöbern. Einige meiner liebsten Stücke habe ich von meiner Großmutter bekommen. Neben dem Trödelmarkt kaufe ich meine Requisiten oft bei kleinen Manufakturen, die Geschirr, Leinen-Servietten oder Accessoires selber herstellen. So kann man oft mit besonderen Stücken eine besonders schöne Atmosphäre in den Bildern herstellen.
Ansonsten benötigt man für die Food Fotografie schöne Untergründe. Dazu eignen sich Regaleinlegeböden, Tische der Tabletts. Mit Spanplatten kann man schöne Untergründe selber gestalten oder man schaut auf dem Sperrmüll nach alten Brettern. Auch der Schreiner hat oft alte ausrangierte Stücke, die er dir für wenig Geld überlässt.
Worauf muss ich bei den Lebensmitteln achten, die ich für das Foto nutzen möchte?
Frische, Frische, Frische! Nichts ist unansehnlicher als ein Sandwich mit verwelktem Salat oder ein Obstsalat mit ranzigem Obst! Alles, was an Obst, Gemüse, Kräuter eingesetzt werden soll, sollte frisch eingekauft werden, im Kühlschrank gelagert werden und erst kurz vor dem Shooting verwendet werden. Dafür eignen sich Lebensmittel von Wochenmärkten oder der eigene Anbau am besten! Denn gerade hier sind die Produkte ganz besonders frisch. Zum Beispiel bekommt man Möhren mit Möhrengrün oder knackfrische Radieschen.
Wenn ich mein Food Model zubereite, lege ich immer etwas „Frisches“ zur Seite in den Kühlschrank und hole es erst kurz vor Schluss raus, um dem Model den letzten Frischekick zu geben. Gerade Kräuter und Salat fallen schnell ein. Da muss man oft schnell sein.
Was gibt es beim Thema Belichtung zu beachten? Reicht Tageslicht aus?
Damit Getränke und Essen tatsächlich auf dem Foto appetitlich wirken, sollte man sie im Tageslicht ohne direkte Sonneneinstrahlung oder mit einer Tageslichtlampe fotografieren. Dafür eignet sich fast jedes Fenster. Bevorzugt genutzt werden von Food Fotografen Nordfenster, da das Licht hier besonders neutral ist. Auf jeden Fall immer darauf achten, die normalen Deckenleuchten auszuschalten!
Zum Abschluss noch 7 Fotografie-Tipps von Janine Hegendorf
1. Hab Spaß und fang an! Egal, was du fotografierst, es muss nicht perfekt sein. Seit mutig und probiere viel aus. Nur dann lernt man!
2. Lies Bücher über Food-Fotografie. Ich kann die Bücher von Corinna Giesemann empfehlen.
3. Beginne damit, kalte Speisen, die du gut vorbereiten kannst, zu fotografieren. Dann hast du mehr Zeit.
4. Fotografiere in verschiedenen Perspektiven. Mal von oben, von der Seite und von vorne. Überprüfe, welches Bild dich am meisten anspricht.
5. Experimentiere mit verschiedenen Untergründen
6. Probiere verschiedene Stile aus. Magst du eher helle Bilder oder rustikale dunkle Bilder? Dein Stil wird sich erst mit der Zeit entwickeln. Hab Geduld.
7. Tausche dich mit anderen leidenschaftlichen Food Fotografen aus. Instagram eignet sich hervorragend dafür!